Tag eins

Kilometer 0 - 20,9

Lohmühlenbrücke (Treptow) bis Gropiusstadt (Neukölln)

hin: Rathaus Neukölln (U7) und weg: Lipschitzallee (U7)

 

Der erste Tag, die Sonne scheint, als ich die U-Bahn am Rathaus Neukölln verlasse und Richtung Lohmühlenbrücke gehe. Gehe! Gelaufen wird erst, wenn das Schildchen "Mauerweg" in Sichtweite ist.             

Etwa 20 Kilometer liegen vor mir. "Wieviel haste schon?", ruft es nach etwa 700 Metern von hinten. "Zwei...", gelogen und schnell weg. 

  

 

 

Über den Britzer Verbindungskanal weht leichter Tabakduft aus dem Industriegebiet nebenan. Hier übrigens, am Ufer gleich gegenüber der Kaffeewerbung, wurde Chris Gueffroy erschossen - im Februar 89. Er war der letzte Berliner Mauertote. 

 

 

  

 

 

Am Grenzübergang Waltersdorfer Straße ging der Schlagbaum am 9. November zuerst hoch. Zu spüren ist davon heute nichts mehr. Im Übrigen hat es mir an der Stelle so kurz vorm ersten Etappenziel eigentlich auch schon gereicht mit der Lauferei.

 

 

 

Wer Musik für die Ohren dabei hat, ist parallel zur A 113 klar im Vorteil. Links die Autobahn, rechts der Kanal. 7,5 Kilometer geradeaus. Wenn schon niemand mehr damit rechnet, kurz vor Schönefeld, macht die Autobahn eine Kurve, der Mauerweg dann natürlich auch.

 

   

Auf den Rudower Höhen taucht plötzlich ein Rest echter Mauer auf. Hinterlandsicherungsmauer.

 

 

Früher war hier der Todesstreifen, jetzt grasen hinter den Rudower Höhen Wasserbüffel.

 

 

Kilometer weit weg von der Innenstadt, am äußeren Mauerstreifen, wird es richtig ländlich. Der Blick nach Süden liegt auf Feldern und Wiesen, auf der anderen Seite erscheinen die Hochhäuser der Gropiusstadt. Erster Teil geschafft...

... mal sehen, wie schwer die Beine morgen sind.

 

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